Montag, 21. Mai 2018

Schüchtern? 10 Tipps, Schüchternheit zu überwinden

Schüchternheit ist keine Krankheit. Dagegen braucht es keine Pillen. Ebenso wenig ist es ein angeborenes Schicksal, schüchtern zu sein. Allerdings – und das ist die schlechte Nachricht – Schüchternheit ist ein antrainiertes Verhalten, eines von dem man nur schwer wieder ablässt und an dem inzwischen ein ganzes Heer von Gehemmten leidet
Es sollte aber klar sein: Schüchternheit beginnt im Kopf. Jedes Mal, wenn sich derart Gehemmte aufgrund seiner Angst vor Blamage zurückzieht, fehlt ihm das soziale Korrektiv für seine Gedanken. Ein wichtiger Ausweg: sich der Schwellenangst stellen und mit ein paar Freunden beginnen die unrealistischen Untergangsphantasien durch die Fremdwahrnehmung zu neutralisieren.
Nur etwa 20 Prozent der Betroffenen sind auffällig schüchtern sind – inklusive solcher Symptome, wie Erröten, Stottern, Nicht-in-die-Augen-sehen-können. Der Rest, und damit die Mehrheit von 80 Prozent, bleiben unauffällig, durchleidet aber ähnlich intensive Qualen, wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Muskelverspannungen.
Die guten Seiten. Schüchterne sind gute Zuhörer und denken mehr nach bevor sie reden. Die positiven Seiten legst Du nicht ab wenn du deine Schüchternheit überwindest.
Schüchternheit überwinden: 10 erprobte Tipps
1 Verstehe deine Schüchternheit. Verstehen ist der erste Schritt. In welchen Situationen tritt sie besonders häufig auf? Was fühlst du dabei? Finde heraus, ob deine Schüchternheit notwendig war oder ob Sie mit der Situation auch anders umgehen könnten. Überdies gilt: Fordere dich immer wieder heraus. Und sei es nur, um einen Fremden nach dem Weg oder der Uhrzeit zu fragen.
2 Lege deine Maske ab. Wer Angst vor der Bewertung anderer Menschen hat, trägt gerne eine Maske. Gefährlich! Entweder sie wird falsch interpretiert oder man gerät zusehends unter Druck, dieser Projektion auch künftig zu entsprechen, um die mühsam gewonnenen Sympathien nicht wieder zu verlieren. Sei lieber ehrlich – umso stärker wirkt das Selbstbewusstsein, das du daraus gewinnst.
3 Erklimme eine Stufe nach der anderen. Selbstvertrauen gewinnt man nicht im Spurt. Gerade Gehemmte erwarten oft zu viel auf einmal und lassen sich von ersten Rückschlägen sofort ins Bockshorn jagen. Wage einfach den ersten Schritt – und dann noch einen und noch einen. Und vielleicht auch mal einen zurück. Na und?! Auch Umwege führen zum Ziel!
4 Übe so oft, wie möglich. Jedes Mal, wenn Freiwillige für eine Präsentation oder eine Rede im kleinen Kreis gesucht werden, ist das eine Gelegenheit zu üben. Melde dich freiwillig!
5 Höre auf zu grübeln. Viele Schüchterne imaginieren die (düstere) Zukunft und formen daraus diverse Horrorszenarien, Motto: Wenn ich sie jetzt anspreche, hält sie mich für einen Aufreißer! Wenn ich ihm das sage, mag er mich nicht mehr… Ich hab davon zwar keine Ahnung, aber wenn ich schweige, merkt es auch der Chef… Schüchternheit lässt sich nicht ablegen, indem du nur darüber nachdenkst. Springe stattdessen lieber mal ins kalte Wasser. Der beste Weg Schüchternheit loszuwerden, ist, die Bedenken Lügen zu strafen.
6 Lächle mehr. Das macht nicht nur sofort sympathisch, sondern ist nachweislich der leichteste und beste Einstieg, jemanden kennenzulernen. Du zeigst damit, dass du an einer Interaktion interessiert bist und ermunterst deine Mitmenschen, dich anzusprechen. Bei Networking-Events, auf Messen oder bei ähnlichen Veranstaltungen ist ein sympathisches Lächeln immer noch der beste Eisbrecher.
7 Nutze deine Ihre Stärken. Sich nicht in den Vordergrund zu drängeln, ist eine Tugend, die viele schätzen. Genauso wie zuhören zu können. Wenn du also anfangs Sorge hast, das Falsche von sich preiszugeben, stelle eben Fragen und gehe auf die Antworten deines Gegenübers ein. Schon bald wird er dich mehr schätzen als jeden Draufgänger und Sprücheklopfer.
8 Nehm dich nicht zu ernst. Fehler passieren. Auch anderen Menschen verschlägt es gelegentlich die Sprache. Das ist menschlich, und dafür musst du dich nicht schämen. Aalglatte und perfekte Menschen sind uninteressant. Versuche deine Fehler und Schwächen gelassen zu sehen. Wusstest du etwa, dass allein das Erröten, was viele so fürchten, allenfalls eine Minute dauert und nach 15 Sekunden bereits seinen Höhepunkt erreicht hat? Also bitte keine Panik deswegen. Die meisten bekommen das gar nicht mit.
9 Versuche weniger egozentrisch zu sein. Denke weniger über dich selbst nach oder wie andere dich finden könnten. Versetze dich lieber in andere hinein und gehe auf deren Emotionen ein. Das macht dich sogar empathischer.
10 Fühlen dich wohl in deiner Haut. Das klingt erst einmal tautologisch, ist aber wahr: Nur wenn du dich in deiner Haut wohl fühlst, kannst du dich unter fremden Menschen wohlfühlen und deine Schüchternheit ablegen. Zweifelst du ständig an dich selbst, strahlst du diese Unsicherheit auch aus – und erlebst eher Ablehnung.
Bonus-Tipp: Wackeln mit den Zehen
Wackle mit den Zehen. Alle rein kognitiven Tipps und Tricks haben meist einen Haken: Das menschliche Gehirn versagt seinem Besitzer unter Stress schnell und vor allem nachhaltig den sonst so gewohnten Dienst. So kann es passieren, dass die vorher geübten Tipps und Techniken einem erst wieder einfallen, wenn man mit Schamesröte im Gesicht wieder allein da steht.
Ein Trick, der indes immer funktioniert: Wackeln mit den Zehen! Kein Scherz: Deine beiden dicken Zehen kannst du nie vergessen und sie versagen auch bei Stress nicht. Um sie bewusst und aktiv bewegen zu können, muss das Gehirn etwas von deiner im Stress geblockten Energie abzweigen. Das funktioniert aber nur, wenn du bewusst mit den Zehen wackelst. Viele Menschen machen das instinktiv bei Stress, nur eben unbewusst. Daher verpufft die gute Wirkung. Mach das aber ganz bewusst, tritt sofort Ruhe im Gehirn ein. Durch die Bewegung löst sich zudem die – ebenfalls häufig unbewusste – stressbedingte Starre in den Muskeln.
Probiere es aus – es wirkt! Wenn Du mehr darüber Wissen möchtest einfach fragen. Über PN oder Kontakt über www.Hypnose-ralf.de

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