Therapie im Trance-Zustand
Ist Hypnose Hokuspokus?
Es gibt keine Schlange Kaa, die mit rotierenden Augen hypnotisiert – und auch das berühmte Pendel setzen Ärzte kaum ein.
Hypnotherapie ist zunehmend gefragter, wie Fachgesellschaften sagen. Gleich zwei
Kongresse beschäftigen sich dieser Tage mit der Trance-Therapie
Von wegen Hokuspokus: Hypnose wird heute von vielen Ärzten eingesetzt.
Hypnose galt lange Zeit als schlechter Zaubertrick –
doch längst ist sie als ernste Therapie in deutschen Praxen angekommen.
Mehrere Hypnose-Gesellschaften in Deutschland verzeichnen eine steigende
Nachfrage nach wissenschaftlichen Therapieformen mit Hilfe von Trance.
Angewandt wird die Hypnotherapie etwa bei Ängsten, Traumatisierungen,
Verhaltensstörungen und zur Förderung von Heilungsprozessen.
Heute startet die Deutsche Gesellschaft für Autosystemhypnose (DGSH)
ihren
Hypnose-Kongress in Mainz.
Hypnose als Therapie werde in der Bevölkerung immer bekannter, sagte
eine
Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Autosystemhypnose (DGSH).
Seit 2006 ist die Hypnotherapie vom wissenschaftlichen Beirat
Psychotherapie in einigen Feldern anerkannt, etwa bei der
Raucherentwöhnung. Eine Hypnose-Ausbildung ist nicht Teil des
Basis-Curriculums der ärztlichen Studiengänge.
Genau wie die DGSH bildet auch die Deutsche Gesellschaft für
Hypnose und Hypnotherapie (DGH) berufsbegleitend Ärzte, Psychologen und
Zahnärzte aus. Die Zahl der mit Hypnotherapie behandelnden Mediziner
steige, sagte eine DGH-Sprecherin. "Das hängt auch damit zusammen, dass
immer mehr Krankenkassen die Erfolge sehen und die Hypnose als
Zusatzleistung mit aufnehmen."
Bei der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH) soll
nun das Ausbildungsangebot neu strukturiert werden. Von rund 90.000
Zahnärzten in Deutschland seien 2500 für Hypnose zertifiziert, meinte
eine Sprecherin. "Viele halten es noch für Blödsinn." Deswegen sollten
nun Studenten für die Hypnose ausgebildet werden.
Quelle Ärzte Zeitung online, 08.09.2016
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